2024 werden viele neue Bäume im Straßenraum in Mitte, Geestemünde und auch in Lehe gepflanzt.
In diesem Ausmaß ist es etwas ganz Neues und Besonderes für Bremerhaven.
In bestehenden Straßen werden Räume für Bäume geschaffen. Pflaster wird aufgenommen und neue Pflanzinseln werden geschaffen. Baumsubstrat ersetzt und verbessert den bestehenden Untergrund. Schließlich sollen die Baumwurzeln ausreichend Platz und gute Bedingungen zum Wachsen bekommen.
In der Stadtklimaanalyse sind die Bereiche der Stadt Bremerhaven verzeichnet, die sich stark aufheizen und auch nachts kaum Abkühlung erfahren. Auf dieser Grundlage hat das Gartenbauamt die Quartiere und Straßen ermittelt, in denen vordringlich Bäume gepflanzt werden sollen. „Die Lufttemperatur in diesen Straßen ist im Sommer höher als in baumbestandenen Straßen, Wind entwickelt hier eine höhere Dynamik, Feinstaub kann nicht gebunden werden, für Vögel und Insekten gibt es keinen Lebensraum, und auch aus gestalterischer Sicht ist die Aufenthaltsqualität niedrig“, fasst es Bürgermeister Torsten Neuhoff, Dezernent für das Stadtplanungsamt, zusammen. Viele Bereiche in Lehe, und besonders die eng bebauten Viertel wie das Goethequartier, sollen von den positiven Eigenschaften der Bäume profitieren.
Es werden sogenannte Klimabäume gepflanzt, die an die neuen Bedingungen im Klimawandel mit länger anhaltenden Trockenperioden angepasst sind. Dabei kommen unterschiedliche Baumarten zum Einsatz, z. B. Säuleneichen, Zerreichen, Amberbäume, Mehlbeeren, Hainbuchen und Feldahorn. In der Hökerstraße sind Mehlbeeren, in der Jahnstraße Spitzahorn, in der Lessingstraße Hainbuchen und in der Heinrichstraße Säuleneichen mit Bodendeckern gepflanzt worden.
Die Bürger:innen werden über die Baumpflanzungen in den Straßen an sogenannten Parklets informiert, die in den Straßen aufgestellt und je nach Baufortschritt an andere Standorte gestellt werden. Die Parklets haben die Größe eines Autoparkplatzes und sind mit einer Bank, einem Pflanzkübel und einer Info-Tafel über die Bedeutung von Bäumen ausgestattet. Zurzeit steht ein Parklet in der Heinrichstraße.
Auch wenn einige Anwohnende über die weniger werdenden Stellplätze in den Straßen nicht gerade begeistert seien, so Gartenbauamtsdezernentin Mandy Kathe-Heppner, sei man im Gartenbauamt doch davon überzeugt, dass die Allgemeinheit von den Maßnahmen profitiere. Überdies seien neue Baumpflanzungen auch ein wichtiger Teil der Klimaanpassungsstrategie Bremen.Bremerhaven.
Ermöglicht wurden die Maßnahmen durch Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Mit dem Projekt „RE:SET – Renaturierung einer Hafenstadt“ erhält die Stadt Bremerhaven ca. 4,5 Mio. €. Die Pflanzung von Klimabäumen ist ein wichtiges Projekt davon.
Beteiligte: BIS, Magistrat Bremerhaven (Stadtplanungsamt, Amt für Straßen- und Brückenbau, Gartenbauamt)
Gartenbauamt, Ute Rößler